Mitglieder des Pfarrgemeinderates hatten heute zum Abschluß der Feierlichkeiten „700 Jahre St.Marien“ in die Marienkapelle der kath. Pfarrkirche eingeladen.
Im Inneren der Kapelle befindet sich ein Altaraufsatz mit der Anbetung des Jesuskindes durch die Hirten und Bauern. Es stammt aus dem barocken Hochaltar, den einst der Künstler Heinrich Pape aus Giershagen geschaffen hatte.
Vor diesem beleuchteten Mittelstück des einstigen Hochaltars hörten wir von einem etwas anderen Krippenspiel.
Bärbel Armbrecht las die Geschichte:
„Theater um Josef“
(von © Annekatrin Warnke)
Finn besuchte die dritte Klasse der Grundschule „Am Kamp“. Es war kurz vor Weihnachten. Danach war Finn überhaupt nicht zumute. Es lief einfach nicht so richtig. Beim Fußballspiel fanden die Jungen aus seiner Klasse, allen voran Paul, er sei eben doch nur zweite Wahl — und zu Hause?
Ja, zu Hause hatte er auch das Gefühl, zweite Wahl zu sein. Der Grund dafür war das Baby. Seit vier Wochen hatte er einen Halbbruder und alles drehte sich nur noch um ihn. Viel zu viel Brimborium wurde um das Baby gemacht. Die ersten sieben Jahre lebte er mit seiner Mama bei seinen Großeltern. Das war eine schöne Zeit. Denn Opa spielte besser Fussball als die meisten Väter seiner Mitschüler. Und weil Opa Martin so klasse war, hatte Finn einen Vater auch nie groß vermisst.
Doch dann hatte Mama den Matthias kennengelernt. Sie hatten geheiratet und nun war das Baby da. Finn hatte das Gefühl keinen rechten Platz mehr in der Familie zu haben. „Dabei ist der Kleine nicht einmal dein Bruder, sondern nur ein Halbbruder“, hatte Paul erst neulich noch hämisch zu ihm gesagt.
Und nun auch noch die Sache mit dem Krippenspiel. Spontan hatte er sich für die Rolle des Josef entschieden. Laura, in die er ein bischen verliebt war, spielte nämlich die Maria. Eine gute Gelegenheit, ihr mal näher zu kommen. Denkste, in diesem Jahr wurde die Szene im Stall nur zu Beginn des Spieles in einem Bild dargestellt. Gespielt wurde dieses Jahr, wie Jesus 40 Tage nach seiner Geburt im Tempel vorgestellt wurde und die Flucht aus Ägypten. Voller Entsetzen starrte Finn auf seinen Text. Der Josef redete ja unglaublich viel. Im Tempel mit einem alten Priester und einer alten Frau, im Traum mit einem Engel und auf der Flucht redete er ständig mit dem Baby Jesus.
Die bescheuerte Babypuppe, die er die ganze Zeit durch die Gegend tragen mußte, gab ihm den Rest. Wären da nicht das Lächeln von Laura und die ermunternden Worte von Matthias gewesen, hätte er bestimmt die Rolle abgegeben. Matthias lernte mit ihm die Texte und schaffte es sogar, dass Finn am Heiligen Abend statt der ollen Babypuppe seinen kleinen Bruder, den Ole, im Arm hielt. Das war ein echter Hingucker.
In der Szene „die Flucht nach Ägypten“ war Finn ganz in der Rolle des Josef angekommen. Mit seinem kleinen Bruder im Arm sprach er seinen eigenen Text.
„Ich hab dich ganz doll lieb,“ sagte er. „Es ist egal, dass ich nicht so richtig dein Vater bin. Gott hat mir gesagt, ich soll auf dich aufpassen. Und das mache ich von
Herzen gerne. Der blöde Herodes kann uns mal! Ich bechütze dich.“
Die Adventsfeier endete mit dem von Andrea Riehl vorgetragenen Gedicht:
Es ist Advent
Zeit zum Verlassen alter Wege
Zeit der Besinnung auf das Wesentliche
Zeit zum Hören auf das Wort, das man nicht selbst sagen kann
Zeit zum Warten auf die Begegnung mit Gott
Zeit der Hoffnung auf das Licht
Zeit zum Loslassen von Schuld und Vorwürfen
Zeit für kleine Zeichen der Liebe
Zeit für Worte der Versöhnung
Zeit für den ersten Schritt
Zeit für Jesus
Zeit zum Gespräch mit ihm
Zeit zum Hören auf ihn
Zeit für ein neues Leben.
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Ihr Martin Fischer, Pfarrer
© St. Marien, Volkmarsen